S. 138 "Der kleine
Tierarzt"
Ursache:
Störung der Temperaturregulation bei älteren Tieren.
Anstrengende Wanderungen bei drückender Hitze ohne Abkühlungsmöglichkeit.
Symptome:
Nervosität - zunehmende Bewusstseinsstörung -
starkes Hecheln - starkes Speicheln - Laufen
in Hindernisse und Wände - kaum mehr ansprechbar.
Körpertemperatur bis 42 Grad;
rasender Puls; Schleimhäute
tiefrot; Pupillarreaktionen gestört.
Therapie:
Sofortige, starke Abkühlung des ganzen Körpers
mit Wasser.
In abgelegenen Gebieten:
Sofort mit dem Hund auf die Suche nach Wasser (Bach, Brunnen, Teich),
vorerst mit Wasser bespritzen, dann den ganzen Körper bis zum Kopf eintauchen und mindestens
15 Minuten abkühlen lassen.
In einer Wohnung:
Das Tier sofort in die Badewanne stellen, den Ausfluss verschliessen und mit
der Dusche die Abkühlung einleiten. Mit zunehmendem Ansteigen des Wassers wird
die Kühlung effizienter. Das Aufhören des Hechelns zeigt die beginnende
Normalisierung an. Üblicherweise dauert der Vorgang etwa 15 Minuten.
Allopathie:
ev. Kortison zur Vorbeugung gegen Überhitzungsschäden.
Allopathie:
ev. Effortil®-Tropfen zur Kreislaufstärkung.
Homöopathie:
Traumeel®-Tabletten, 1-2 Tage.
Am häufigsten sind Überhitzungen eindeutig bei älteren
Tieren, bei welchen eine Störung der Temperaturregulation vorliegt.
Offenbar empfinden diese die Hitze nicht als unangenehm und verweilen dadurch
zu lange an der brütenden Sonne. Obwohl die Symptomatik das Schlimmste
befürchten lässt, erholen sich die Tiere schon während der
Abkühlung wie durch ein Wunder. Schon nach 30 Minuten verhalten sich
die meisten wieder so, als ob nichts gewesen wäre. Vergessen Sie nie
an eine Überhitzung zu denken, wenn Ihr Hund in den heissen Sommermonaten
plötzlich "durchzudrehen" beginnt! Bedenken Sie auch, dass man mit
nassen Tüchern in diesen Fällen keine genügend schnelle
Temperatursenkung erreicht.