S. 148 "Der kleine
Tierarzt"
Ursache: Meist wegen Glasscherben; passiert nicht selten in Flüssen.
Symptome: Ev. Hinken; ev. Hochhalten einer Pfote; ev. Schreien oder
Winseln.
Starke Blutung an der Pfote. Schnitt in einer Zehen- oder Pfotenballe.
Therapie:
Die Blutstillung ist vorerst am wichtigsten. Dabei legt man eine dicke
Lage Gazetupfer auf die Wunde und erstellt von unten nach oben einen satten
Druckverband. Falls immer noch Blut durchdrückt, legt man nochmals einen Umgang
dazu. Nach 1-2 Stunden wird der Verband geöffnet um die Situation genauer zu
beurteilen. Ist der Schnitt tief mit weit auseinanderklaffenden Rändern, ist
eine Naht nötig, um das Ballenkissen wieder herzustellen. Falls der Schnitt nur
2-4 mm tief ist, braucht es keine Naht. Die Wunde wird sorgfältig gesäubert,
mit einer desinfizierenden Salbe, z.B. Jodoplex®-Salbe, bestrichen und ein
neuer Pfotenverband angelegt. Nach 3 Tagen erfolgt ein Verbandswechsel und nach
6 Tagen ist die Granulation meist soweit fortgeschritten, dass man ohne Verband
auskommt. Um die Bildung des Ballenhornes anzuregen, behandelt man noch 1 Woche
mit Jodoplex®-Salbe.
Ballenschnitte sind wirklich alltäglich. Eigentlich harmlos, führen sie
manchmal doch zu dramatischen Situationen, nur weil eine Verbandsbinde fehlt.
Dabei wäre es so leicht, auf jedem Spaziergang zusammen mit den
Belohnungsbisquits eine Verbandsbinde mit sich zu tragen.